Weiterbildung: 40 Prozent der Berufstätigen haben ihre digitalen Kompetenzen verbessert
- Berufliche Perspektiven und mehr Gehalt zählen zu den wichtigsten Gründen
- Bei 16 Prozent war die Fortbildung verpflichtend
Berlin, 7. Dezember 2022 - Komplexe High-Tech-Maschinen bedienen, mit der neuesten Büro-Software arbeiten, Kollaboration verschiedener Teams über Grenzen und Orte hinweg: Um im Berufsleben up-to-date zu bleiben, haben sich viele Erwerbstätige in den vergangenen 2 Jahren weitergebildet. So haben 40 Prozent der Berufstätigen in den letzten 24 Monaten Weiterbildungsangebote genutzt, um ihre digitalen Kompetenzen zu verbessern. 19 Prozent haben auch oder stattdessen Weiterbildungsangebote ohne Digitalbezug genutzt. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 517 Berufstätige, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde. „Die Digitalisierung verändert berufliche Kompetenzprofile und Karrierewege. Der typische Lebenslauf – Schule, Ausbildung oder Studium und dann 40 Jahre im gleichen Beruf – gehört für die meisten Beschäftigten der Vergangenheit an“, sagt Leah Schrimpf, Referentin Bildungspolitik beim Bitkom. „Weiterbildung ist der Schlüssel für die Zukunft der Arbeit in der digitalen Welt.“
Die Gründe für Weiterbildungen zu digitalen Kompetenzen sind bei den berufstätigen Befragten vielfältig: Fast die Hälfte derer, die eine entsprechende Weiterbildung absolviert haben, wollen damit ihre beruflichen Perspektiven innerhalb ihres Unternehmens bzw. ihrer Organisation verbessern (49 Prozent). 45 Prozent wollen ihr Gehalt verbessern und bei einem Viertel (27 Prozent) wurden solche Weiterbildungsangebote explizit durch den Arbeitgeber empfohlen. 16 Prozent werden von ihrem Arbeitgeber sogar verpflichtet, entsprechende Angebote wahrzunehmen – und bei nur ebenso vielen übernehmen die Arbeitgeber die Kosten für digitale Weiterbildungsangebote.
Die Hälfte (50 Prozent) gibt in der Befragung auch an, in den vergangenen zwei Jahren keinerlei Weiterbildungsangebote oder solche ohne Digitalbezug genutzt zu haben. Die meistgenannten Gründe sind zu wenig Zeit (29 Prozent), bereits ausreichend digitale Kompetenzen (28 Prozent) oder eine fehlende Finanzierung durch die Arbeitgeber (26 Prozent). „Wichtig ist, dass sich bestehende staatliche Weiterbildungs-Förderungen stärker für digitale Weiterbildungskonzepte aller Stufen auch jenseits formeller Bildung öffnen, um den Zugang niedrigschwellig zu ermöglichen“, betont Schrimpf. „Digitale Bildung langfristig zu garantieren, muss ein gemeinsames Interesse von Wirtschaft und Politik sein.“ Digitale Kompetenzen sind dabei nahezu überall gefragt: Lediglich 3 Prozent derjenigen, die keine entsprechende Weiterbildung wahrgenommen haben, wüssten nicht, wie ihnen digitale Kompetenzen in ihrem Beruf weiterhelfen würden.