Schülerinnen und Schüler fordern bessere digitale Bildungsmedien
- Sechs von zehn kritisieren veraltetes und geringes Angebot an Lern-Apps und Lernplattformen an ihrer Schule
- Wintergerst anlässlich Kultusministerkonferenz: „Bund und Länder müssen Digitalpakt 2.0 jetzt auf den Weg bringen“
Berlin, 23. Juni 2023 - Ob Lernplattformen, Lernvideos oder digitale Aufgaben: Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist mit dem Angebot an digitalen Bildungsmedien in ihrem Schulalltag nicht zufrieden. Zwei Drittel (68 Prozent) sagen, dass die technische Ausstattung für die Nutzung digitaler Bildungsmedien an ihrer Schule verbessert werden müsse. 62 Prozent geben an, dass die zur Verfügung stehenden Programme und Anwendungen veraltet seien. 61 Prozent kritisieren, dass die Auswahl an digitalen Bildungsmedien zu gering sei. Und 42 Prozent sind der Meinung, dass die Lehrkräfte Lern-Apps und Co. im Unterricht nicht sinnvoll einsetzen können. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 504 Schülerinnen und Schülern in Deutschland zwischen 14 und 19 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Mit Blick auf die Kultusministerkonferenz der Länder sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst: „Deutschlands Schülerinnen und Schüler wollen zeitgemäß lernen. Leider schaffen es Bund und Länder nach wie vor nicht, die notwendige Finanzierung für ein digitales Schulwesen auf den Weg zu bringen. Im Gegenteil: Der im Koalitionsvertrag vereinbarte Digitalpakt 2.0 existiert bislang nicht mal auf dem Papier – und sein Vorgängermodell läuft in weniger als einem Jahr aus. Schulträger und Schulen brauchen bei der Finanzierung aber langfristige Planungssicherheit, sonst droht bei der Digitalisierung der Schulen erneut Stillstand. Ob technische Ausstattung, digitale Lehr- und Lernmaterialien, Stärkung von Digitalkompetenzen der Lehrkräfte oder unterstützende IT-Administration: Deutschlands Schulen hinken Ländern wie Dänemark 20 Jahre hinterher. Der Digitalpakt 2.0 muss deshalb dringend vereinbart und verabschiedet werden. Bildungsinvestitionen sind immer auch Zukunftsinvestitionen. Wenn wir hier weiter untätig bleiben, geht das nicht nur gegen die Interessen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler, sondern schadet auch Wirtschaft und Gesellschaft.“